das andere krumau: der dorf-bernhardiner, der uns nicht von den fersen weicht; die paar häuser, um den dorfplatz gruppiert, die fest verschlossen sich müde in den regen ducken; unser auto das einzige weit und breit, vor der bildtafel auf dem dorfplatz; der auf diese bildtafel getuckerte schlechte computerausdruck: so sah es hier aus während der grossen flut; wir haben hunger, das dorfgasthaus nimmt uns widerwillig auf; speisekarte gibts keine: würschtl hätt ma, würschtl mit saft, grammelknödl. toast. ein schnitzel vielleicht? aber net mit pommes. bei uns gibts schnitzel mit salat und sonst nix. 2 stunden sitzen wir unter dem baldachin des gasthauses, ein einziger mensch geht während der zeit über den platz, unterm arm, unter einer decke verhüllt, ein gewehr. der bernhardiner gähnt, die wirtin ist verschwunden, die würschtl sind fast roh. auf der anderen seite des platzes eine pension, zimmer frei, steht da, und eine nummer, wenn man anruft, geht niemand dran. i glaub net dass die was frei ham, gestern sind a scho fremde kommen raunzt die wirtin, und ich glaube, das hätte freundlich gemeint sein können. hätte sie auch noch gelächelt, hätte ich mich adoptiert gefühlt, aber so weit wollen wir dann nicht gehen.
wir verlassen krumau, nachdem der mann mit dem deckenverdeckten gewehr nochmal vorbeischlurft, diesmal sieht man den gewehrlauf ganz ungeniert rausragen. regen gibts auch woanders, ja mei, das waldviertel, da muss man mal gewesen sein. und man sollte dran denken, dass auf dem land in österreich auch wirklich auf dem land ist, mit dorftrostlosigkeit, misstrauen und allem. eh schön, eigentlich.