und während die beiden ihre asienreisen aufrechnen, tauchgänge mit hai-sichtungen und abenteuerliche plumpsklos anbieten, sich überbieten, sich ortsnamen an den kopf werfen, einander gar nicht mehr zuhören, denke ich an ein kleines hotel in den korsischen bergen, mit den zwei sich lasziv räkelnden mädchen in der schummrigen lounge; der toilette im zimmer hinter einem paravent versteckt; den fensterläden, die so verzogen sind, dass sie sich nicht mehr schließen lassen; den verblichenen textiltapeten; den zwei alten franzosen, die einzigen gäste ausser uns, gemeinsam sicher 180 jahre alt; den schwulen kellner, der aus taiwan kommt; knapp 12 stunden im hotel und material genug für mindestens 3 filme: dann blende ich mich wieder ein in die asien-geschichten, freu mich an ihren bunten erzählungen, freu mich vor allem auch darüber, dass mich derartige erzählungen nicht mehr klein und neidig machen; dass ich eigene, andere erinnerungen habe, die ich nicht vergleichen muss, die einfach meine sind, die gar nicht erzählt werden müssen um zu schillern, für mich; nur weil ich nichts erzähle, heisst es nicht dass es nichts zu erzählen gäbe, aber das weiss nur ich, und das genügt mir völlig. neues gefühl, warmes gefühl, gutes gefühl.