das schrubb-schrubb des milchschäumers. das zarte knistern, wenn man die milchschaumflocken auf den dickflüssigen kaffee in der plumpen tontasse setzt. der duft von zimt. und vor allem das leicht scheppernde geräusch das entsteht wenn man zum abschluß energisch mit einem löffel in der tasse umrührt.

das kleine glück in der küche: das frische basilikum im gelben topf, daneben die nektarinen in der weißen schüssel. beim telefonieren am küchentisch mit den beinen die backrohrtür schaukeln, die telefonschnur zwirbeln, basilikumblätter reiben und dann an den würzig duftenden fingern schnuppern.

durch das küchenfenster wehen aus dem nachbarhof fröhliche chöre der koreanischen evangelischen kirchengemeinde, die sich dort seit kurzem niedergelassen hat. seither veranstaltet die strengkatholische glaubensgemeinde der kirche am platz dahinter jeden 2.tag einen marienumzug. vielleicht gibt es aber auch gar keinen zusammenhang und sie nutzen nur das gute wetter. die bevölkerung des viertels, zu sicher 80% moslemisch, schaut neugierig aus den fenstern. nur die kinder überwinden die grenzen, singen bei den einen mit und tollen bei den anderen hinter maria her.

meine nachbarn fahren wieder auf urlaub und ich werde wieder auf ihre katze aufpassen. während ich bei ihnen in der küche sitze und details bespreche, kommt die sprache auf ihr haus an der rumänischen grenze. das ganze geld, die ganze arbeit haben sie hineingesteckt; nun sind ihre töchter nach england gezogen und sie selbst wollen auch nicht in dem haus wohnen. der gartenzaun dort, zum beispiel, ich schaue mir die fotos an, dafür ist die frau 3 jahre lang am wochenende putzen gegangen. alles umsonst! ich möchte sie schon trösten, die beiden, mit ihrer villa im serbischen niemandsland, aber ich kann nicht. ihr habt ein haus, hey, seid doch froh.

schwimmen im arbeiterstrandbad. es gibt viele wasserpflanzen heuer, angeblich wachsen sie 30 cm pro woche. es gibt extra konstruierte mähschiffe, die aber wenig ausrichten, die badenden bahnen sich ihren weg durch das gestrüpp, hier und dort lugen pflanzenspitzen wie erhobene zeigefinger aus dem wasser.

kurz vor badeschluß stehe ich am steg und schaue ins wasser, silbrig leuchtende, riesige fischkörper sieht man in der tiefe. der alte mann neben mir erzählt von in den 70ern importierten russischen karpfen, die sich rasend vermehrt haben und sehr groß, schwer und alt werden. 80 kg! wie zum beweis taucht in diesem moment ein riesiges fischmaul auf, groß genug, den kopf eines säuglings zu verschlingen.

am abend noch zu diesem turm am wallensteinplatz, add-on, wie großartig! was alles möglich ist!

später am abend breche ich ein telefonat mit dem liebsten ab, um tatort zu schauen. ich kann mich dann natürlich nicht konzentrieren, sondern schäme mich. warum mache ich das? die entschuldigung, dass ich endlich normalität möchte in dieser beziehung, alltag, einfachheit, ist natürlich nichts anderes als jämmerlich. es gibt keine entschuldigung. ich wollte nicht mehr telefonieren. ich wollte fernsehen und vergessen. wie kläglich.
I won't forget the times I waited patiently for you
and you do
just do what you choose to do.

der artikel auf orf.on kürzlich von der türkischen schafherde, deren leitschaf sich losriss und über die klippen ins meer sprang. und die gesamte herde hinterher. 400 schafe, lakonisch der text: der größte teil der herde landete zumindest relativ weich, gestorben sind sie alle.

montag, 22:08: endlich kommt der ersehnte sturm auf. ich hoffe auf eine gewittrige nacht mit schweren regentropfen. yeah,
I heard a funny thing
somebody said to me
you know that I could be in love with almost everyone
I think that people are
the greatest fun

but I will be alone again tonight, my dear