er ist jetzt "auf therapie", in einem heim, das aus der kaiserzeit stammt und entsprechend gruselig ausschaut. sein geist wie ein u-boot, das zwischendurch immer wieder mal untertaucht und einen wirren wasserstrahl nach oben spuckt. er ist leise geworden, und langsam, allein der aufbruch richtung cafeteria dauert: er setzt sich immer wieder aufs bett, als hätte er vergessen, was er gerade tun wollte. auf dem weg zur cafeteria setzt er sich auf jeden stuhl, an dem wir vorbeikommen, schaut anderen besuchern nach und streckt ihnen die zunge heraus. das darf ich eigentlich nicht, gell sagt er. im aufzug stellt er sich ins eck, klammert sich an die haltestangen und scheint konzentriert.
das kurzzeitgedächtnis hat der schlaganfall mitgenommen, ältere erinnerungen funktionieren ganz gut. in den gesichtern der anderen cafeteria-gäste sieht er alle möglichen bekannten, oder auch kara-ben-nemsi, der war mich gestern besuchen wirklich? ja, wir haben ausgemacht, nicht mehr zu schießen ach, ich glaub nicht, dass kara-ben-nemsi gestern bei dir war, denk doch noch mal nach - glaubst du nicht? nein, eher nicht. achso. wir trinken kaffee und plaudern, so gut es geht.
am nächsten morgen erzählt mir die schwester, dass er in der nacht auf dem gang herumgegeistert wäre und mich gesucht hätte, ich habe ihm fotos mitgebracht von familie und nachbarn, später beginnen wir wieder den langen weg in die cafeteria.

:(